Mach mal (Mikro-)Pause!

Nina von Allmen
iStock
Mikropause

Während Pausen in der Schule an der Tagesordnung sind, werden sie im Arbeitsalltag nur selten wahrgenommen. Im Gegenteil: Sie werden als Zeitverschwendung gesehen. Dabei zeigt die Forschung, dass bereits kurze Auszeiten im Alltag Stress reduzieren und neue Energie liefern können. 

Um von diesen positiven Effekten zu profitieren, braucht es gar nicht viel Zeit. Sogenannte Mikropausen dauern nicht länger als zehn Minuten und können bereits das Müdigkeitslevel senken und Stress reduzieren. Dies ist mittlerweile wissenschaftlich gut belegt.
 
Präventive Pausen
Wer glaubt, Pausen seien nur zur Erholung da, irrt. Gerade dann, wenn wir glauben, keine Zeit für Pausen zu haben, sind sie am nötigsten. Und auch präventive Pausen sind sinnvoll, um Übermüdung und Durchhängern vorzubeugen. Auch Stress kann durch kleine Pausen im Alltag vorgebeugt werden. 
 
Dauerstress und emotionale Erschöpfung am Arbeitsplatz sind in der Schweiz ein ernstzunehmendes Problem. Gemäss Job-Stress Index Schweiz nimmt der Anteil der Erwerbstätigen, die sich emotional erschöpft fühlen, tendenziell zu. 2022 überstieg der Wert erstmals die 30-Prozent-Marke. Der Anteil der Erwerbstätigen, deren Job-Stress-Index im kritischen Bereich liegt, beträgt im Jahr 2022 28,2 Prozent.
 
Mikropausen im Praxisalltag
Die Dauer der idealen Pause ist von Mensch zu Mensch verschieden. Ebenso ist individuell, wie wir uns erholen. Während die einen auf eine kurze Meditation nach dem Essen oder einen Spaziergang setzen, entspannen sich andere mit Zeitunglesen oder Rätsellösen. 
 
So individuell die Kurzpausen gestaltet werden können; am wichtigsten ist es, sie überhaupt zu machen. So wie wir unseren Körper beim Sport nicht dauernd maximal belasten, braucht auch unser Gehirn immer wieder Ruhephasen. Wenn während der Regenerationszeit des Gehirns weitergearbeitet wird, führt das zu Erschöpfung.
 
Die Ermunterung, regelmässige Erholungspausen wahrzunehmen, kann die Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft am Arbeitsplatz deutlich steigern. Es ist also auch im Sinne jeder Praxisinhaberin, jedes Praxisinhabers, dass die Angestellten regelmässig Mikropausen machen. 
 
Im hektischen Praxisalltag ist das keine einfache Aufgabe. Doch bereits eine kurze Verschnaufpause zwischen den Behandlungen, mit drei tiefen Atemzügen vor dem offenen Fenster, entspannen. Ebenso die soziale Interaktion mit Arbeitskolleginnen und -kollegen oder kurze Dehnungsübungen, beispielsweise aus der progressiven Muskelentspannung. Ein Beispiel: Atmen Sie dreimal tief ein und aus. Spannen Sie immer mit der Einatmung alle Muskeln in Ihrem Körper an, so fest Sie können, und halten Sie die Spannung während fünf Sekunden. Mit der Ausatmung lösen Sie die Anspannung wieder.