Am Anfang stand ein persönliches Erlebnis: Als Kind hatte Rocca Arrigo-d’Amaro eine Zahnfehlstellung und verbrachte deshalb viel Zeit in der Zahnarztpraxis. «Dies hat mein Interesse für das Fachgebiet geweckt. Und mir wurde bewusst, wie wichtig es ist, späteren Problemen vorzubeugen.» Aus ihrer Erfahrung als Patientin wuchs zunächst Neugier, dann ein Berufswunsch und schliesslich eine Berufung.
Aufklärung als roter Faden
Die Motivation von Rocca Arrigo-d’Amaro ist bis heute dieselbe: die Leidenschaft für Zahnmedizin und der Wunsch, Menschen zu helfen. Dazu kommt der Antrieb, Wissen zu erweitern und zu teilen. Für sie bedeutet Zahnmedizin nicht nur die Behandlung, sondern auch die Kommunikation mit der Öffentlichkeit. «Durch mein Engagement – auch in der Zentralen Informationskommission (ZIK) und der Commissione Informazione Svizzera Italiana (CISI) der SSO – möchte ich einen positiven Beitrag leisten.»
Ein roter Faden, der sich durch ihr Engagement zieht und auf den sie grössten Wert legt, ist die Patientenaufklärung. Prävention funktioniere dann, wenn Menschen verstehen, warum sie etwas tun. Und wenn sie sich in den Alltag einfügen lässt. Ihre Arbeit in der CISI soll genau das sichtbar machen: «Wir zeigen, dass Zahnmedizin nicht mit der Behandlung beginnt, sondern mit der Prävention.» Dazu braucht es kontinuierliche Information in der Öffentlichkeit und Verlässlichkeit in der Praxis.
In der CISI kann Rocca Arrigo-d’Amaro dies umsetzen. Zusammen mit Kollegin Serena Pedrazzini schreibt sie kurze, frei zugängliche und praxisnahe Zeitungsartikel. Sie ist überzeugt: «Kleine Formate können Wissen vermitteln und Bewusstsein schaffen.» Ein weiteres Beispiel ist das Flipbook zur Mundhygiene, das die CISI kürzlich erarbeitet hat: komprimierte Inhalte, klar strukturiert und somit perfekt geeignet für Beratung und Unterricht. Für Arrigo-d’Amaro sind solche Materialien Türöffner: «Sie erleichtern das Gespräch mit den Patienten und senken die Einstiegshürde.»
Auf die Zielgruppe eingehen
Was im Behandlungszimmer vermittelt wird, muss sich zu Hause bewähren. Darum betont Arrigo-d’Amaro: «Regelmässiges Zähneputzen, Zahnseide, Vorsorgeuntersuchungen – kleine tägliche Massnahmen machen langfristig den Unterschied.» Prävention ist für sie kein abstrakter Appell, sondern eine Abfolge einfacher, wiederholbarer Schritte. Entscheidend sei die Übersetzung in alltagsnahe Tipps – und zwar für Kinder, Eltern und Erwachsene gleichermassen.
Studium in Bern, Arbeitsalltag im Tessin – durch ihren Lebenslauf entwickelte Rocca Arrigo-d’Amaro ein feines Gespür für die regionalen Besonderheiten. «Die Arbeitsweise und die Praxiskultur, etwa im Umgang mit Patientinnen und Patienten, unterscheiden sich manchmal.» Ebenso die Erwartungshaltung der Patienten und die Vorsorgementalität: «Diese Erfahrung hat mich gelehrt, flexibel zu sein, kulturelle Unterschiede zu respektieren und Gesundheitstipps jeweils an die Zielgruppe anzupassen.»
