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Abstimmung im Kanton Neuenburg: Das Schweizer Modell der Zahnmedizin wird gestärkt

Am 25. September haben die Stimmberechtigten des Kantons Neuenburg die Initiative für eine obligatorische Zahnversicherung mit über 63 Prozent abgelehnt.

Es war die dritte Abstimmung dieser Art: Im März 2018 haben die Stimmberechtigten im Kanton Waadt eine Volksinitiative mit 57,57 Prozent abgelehnt. Ein knappes Jahr später, im Februar 2019, wurde im Kanton Genf dasselbe Anliegen mit 54,76 Prozent Nein-Stimmen verworfen.

Für die SSO stellt die erneute Ablehnung eine Stärkung des bestehenden Versorgungsmodells dar. Eine obligatorische Zahnversicherung würde das bewährte Modell der zahnärztlichen Versorgung gefährden. Dieses Modell beruht auf der Erkenntnis, dass sich durch eine regelmässige und sorgfältige Mundpflege die meisten Zahnerkrankungen vermeiden lassen. Zahnärzte und Patienten legen Behandlungen gemeinsam fest. Dank dieser Therapiefreiheit steigen die Kosten in der Zahnmedizin wesentlich moderater als in anderen Bereichen der medizinischen Versorgung.

Für Personen mit geringem Einkommen gibt es bessere Lösungen als eine obligatorische Zahnversicherung. Schon heute werden Zahnbehandlungen von Patienten in finanziellen Schwierigkeiten von der Sozialhilfe übernommen, sofern sie medizinisch notwendig, angemessen und wirtschaftlich sind. Eine solch gezielte Unterstützung ist sinnvoller als eine teure Pflichtversicherung. Gleichwohl bleibt das Thema auf der politischen Agenda. In zwei weiteren Kantonen wurden ähnliche Initiativen eingereicht. Die SSO wird sich weiter dagegen engagieren und mithelfen, das bestehende Modell zu verbessern.