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Die Zahnärztin als Regisseurin

Alexandra Elia
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Bei Behandlungen sind knappe Kommandos und präzise Anweisungen gefragt. Doch nicht immer muss die Zahnärztin den Ton angeben. Modernes Führen ist situativ, passt sich den Mitarbeitenden an. Diese fühlen sich dadurch nicht nur motivierter, sondern können auch ihre fachlichen Kenntnisse stärker einbringen.

Nach dem Abschluss des Studiums folgt für viele junge Zahnärztinnen der Schritt in die Selbstständigkeit. Obwohl sie bereits mit umfangreichem Praxiswissen ausgestattet sind, fehlt ihnen womöglich aber die nötige Erfahrung in der Personalführung. Werden dabei einige wichtige Punkte beachtet, kann dies jedoch das ganze Team motivieren, Teil des gemeinsamen Erfolgs zu werden. 
 
Schritte zur erfolgreichen Teamführung
Wer einen sogenannten «situativen» Führungsstil anwendet, passt sich der jeweiligen Person und ihrem Entwicklungsstand an. Eine unerfahrene Mitarbeiterin hat andere Voraussetzungen als eine erfahrene, die hingegen vielleicht frustriert und mutlos ist und somit andere Bedürfnisse hat. Je nach Fachkompetenz und vorhandener Motivation befindet sich die Mitarbeiterin also auf einem anderen Stand und benötigt eine entsprechende Führung.
 
Den Weg weisen 
Eine junge Lernende braucht noch klare Anweisungen und eine gewissenhafte Beaufsichtigung. Die Zahnärztin darf in dieser Zeit häufig Feedback aussprechen und so eine klare Struktur vorgeben. 
 
Eigene Ideen versprechen mehr Spass an der Arbeit
Auf einer fortgeschrittenen Stufe ist von Seiten der Mitarbeiterin bereits einige Erfahrung und Routine vorhanden. Vielleicht fehlt ihr aber der eigene Antrieb. Den Mitarbeitenden sollte deswegen die Möglichkeit geboten werden, eigene Ideen - zum Beispiel im Praxisalltag - einzubringen. So steigert sich auch ihre Motivation und der Spass an der Arbeit. 
 
Emotionale Unterstützung bieten
Nach einer gewissen Zeit verfügt die Mitarbeiterin über umfassende Fertigkeiten, sie muss nun in erster Linie emotional in ihrer Arbeit unterstützt werden. Ein starker Einbezug in Entscheidungen gehört mit dazu. Zum Beispiel holt die Zahnärztin ihre Meinung zu einem neuen Terminplanungs-Tool ein und hört sich die Gedanken der Mitarbeiterin dazu an. 
 
Aufgaben delegieren
Eine langjährige Mitarbeiterin zeichnet sich durch einen grossen Erfahrungsschatz aus. Ihr kann zugetraut werden, eigenständig zu arbeiten. Einer erfahrenen Dentalhygienikerin muss also nicht mehr ständig auf die Finger geschaut werden. Hier gilt es vor allem, anstehende Aufgaben zu delegieren. Dennoch ist es angebracht, regelmässiges Lob auszusprechen. Wo nötig und wenn begründet, ist auch konstruktive Kritik gefragt. 
 
Lob nicht vergessen
Anerkennung stärkt das Selbstwertgefühl einer Mitarbeiterin und vermittelt ein Erfolgserlebnis. Dies erhöht nicht nur die Zufriedenheit, sondern ermutigt das Team zu herausragenden Leistungen. Die Anerkennung soll sich dabei auf eine konkrete Leistung beziehen und möglichst nicht mit Kritik verbunden werden. 
 
Obwohl der beschriebene «situative Führungsstil» zu Beginn nach viel Aufwand klingt, zahlt sich der erhöhte Zeitbedarf längerfristig aus. Eine durchdachte Teamführung führt somit nachhaltig und langfristig zum Erfolg.