Wiederherstellung durch Zahnfüllungen.

Zahnfüllungen

Materialien variieren von Fall zu Fall

Je nach Schadenfall und nach Lage des Zahnschadens – ob an einem Frontzahn, einem Seitenzahn, am Zahnhals oder auf der Kaufläche – stehen dem Zahnarzt unterschiedliche Materialien für die Wiederherstellung eines Zahnes zur Verfügung.

Zahnfüllungen dienen der Wiederherstellung von kariesbefallenen Zähnen sowie von teilweise zerstörten Zahnkronen bezüglich Funktionalität und Ästhetik. Damit eine Füllung hält, wird entweder der Zahn mit dem Bohrer so präpariert, dass die Füllung nicht herausfallen kann. Oder man verwendet ein Material, das an der Zahnsubstanz klebt, was den Vorteil hat, dass kein gesundes Zahnmaterial geopfert werden muss.

Die verschiedenen Füllungsmaterialien im Bereich der Zahnerhaltung lassen sich in vier Kategorien einteilen: Kunststoffe, Keramik, Gold und Amalgam. Bezüglich Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten bestehen zwischen diesen Füllungsmaterialien teilweise erhebliche Unterschiede. Eine exakte Diagnose und eine genaue Einschätzung der jeweiligen Vor- und Nachteile sind deshalb unentbehrlich. Klären Sie gemeinsam mit Ihrer SSO-Zahnärztin, Ihrem SSO-Zahnarzt ab, welche Lösung für Sie am geeignetsten ist.

Kunststoffe (Komposite)

Was sind zahnärztliche Komposite?

Komposite sind im Wesentlichen ein Gemisch aus verschiedenen Kunstharzen (Akrylaten) und kleinen Füllkörpern aus Quarz, Gläsern und keramischen Werkstoffen.

Zahnärztliche Komposite sind das universelle Füllungsmaterial. Schon seit vielen Jahren werden Komposit-Füllungsmaterialien im Frontzahnbereich eingesetzt. Seit einigen Jahren lassen sie sich nun auch im Seitenzahnbereich erfolgreich anwenden. Ermöglicht wurde dies durch eine konsequente Weiterentwicklung der Komposite. Aber auch die Weiterentwicklung der für eine erfolgreiche Verarbeitung notwendigen, sogenannten Adhäsivsysteme war zentral. Mit Hilfe der Adhäsivsysteme werden Komposite mit den Zahnhartsubstanzen verklebt. Aus diesem Grund wird die Füllungstherapie mit Kompositen auch als „adhäsive Füllungstherapie“ bezeichnet.

Wie werden Komposite im Zahn verarbeitet?

Komposite sind zunächst plastisch, also weich, so dass sie mit geeigneten kleinen Instrumenten in Zahnhohlräume eingebracht werden können. Erst danach werden sie mit Blaulicht ausgehärtet und bekommen zahnähnliche Eigenschaften. Komposite müssen mit der Zahnhartsubstanz verklebt werden, damit die Füllung nicht herausfällt, kein Randspalt zurückbleibt und der gefüllte Zahn eine hohe Festigkeit behält.

Die für den Haftverbund zwischen dem Komposit-Füllungsmaterial und der Zahnhartsubstanz zuständigen Adhäsivsysteme werden vor Einbringen des Komposits auf die Zahnhartsubstanzen aufgetragen.

Aufgrund der vielen Schritte, die für das Verkleben von Komposit mit der Zahnhartsubstanz notwendig sind, ist die Verarbeitung von Kompositfüllungen technisch aufwändig und braucht Zeit. Da Komposit und die Adhäsivsysteme während der Verarbeitung feuchtigkeitsempfindlich sind, sind zusätzliche Massnahmen zur Trockenlegung des Arbeitsfeldes erforderlich.

Welche Vorteile haben Komposite?

Der Vorteil des Gebrauchs von Kompositmaterialien für die Füllung von Zahnhohlräumen gegenüber anderen Materialien wie Amalgam oder Keramik liegt darin, dass Komposit unabhängig von der Form des Zahnhohlraums verarbeitbar ist. Dies heisst konkret, dass für die Verarbeitung von Kompositmaterialien praktisch keine gesunde Zahnhartsubstanz entfernt werden muss. Auch lassen sich mit Komposit kleinste Defekte füllen, ohne dass sie zusätzlich vergrössert werden müssen.

Ein grosser Vorteil von Kompositmaterialien ist die erzielbare Ästhetik, die in vielen Fällen an die laborgefertigten keramischen Restaurationen heranreicht. Auch lassen sich mit Komposit ästhetische Zahnkorrekturen wie zum Beispiel Zahnverbreiterungen herstellen, ohne dass wertvolle gesunde Zahnhartsubstanz abgetragen werden muss.

Sollte eine Kompositfüllung nach einigen Jahren der Belastung im Mund einen lokalen Defekt aufweisen, kann dies häufig lokal repariert werden, ohne dass die gesamte Restauration entfernt und neu angefertigt werden muss.

Welche Nachteile haben Komposite?

Einen Nachteil, den auch moderne Komposite noch aufweisen, stellt die Schrumpfung des Materials während der Aushärtung („Polymerisationsschrumpfung“) dar, die bei modernen Materialen noch zwischen ein bis drei Prozent ihres Volumens liegt. Daher werden Kompositmaterialien in der Regel in kleinen Portionen in den Zahnhohlraum eingebracht, die dann einzeln ausgehärtet werden. So lassen sich die durch die Schrumpfung bedingten Spannungen im Material und am Füllungsrand minimieren. Zudem können Verfärbungen am Füllungsrand entstehen.

Wahl des geeigneten Füllungsmaterials

Welches Füllungsmaterial und welche Restaurationsart die beste ist, lässt sich jeweils nur für den betreffenden Einzelfall beantworten. Allgemein lässt sich aber sagen, dass Komposite insbesondere bei nicht allzu grossen Defekten im Frontzahnbereich und Seitenzahnbereich heute das Mittel der Wahl sind. Bei grossen Defekten im Seitenzahnbereich kann eine Versorgung mit adhäsiv befestigten keramischen Inlays, Overlays und eine Überkronung eine langfristig sichere Alternative sein. Im Frontzahnbereich sind dies eine Überkronung oder die Verwendung von Keramik-Verblendschalen (Veneers).

Fazit

Aufgrund der Fortschritte der letzten Jahre bieten sich Komposite für eine Vielzahl nicht allzu grosser zahnärztlicher Restaurationen im Front- und Seitenzahnbereich an. Zu den Vorteilen der guten ästhetischen Eigenschaften kommt noch hinzu, dass für die Verarbeitung von Komposit kaum gesunde Zahnhartsubstanz entfernt werden muss und dass Kompositfüllungen auch noch nach Jahren reparierbar sind. Bei guter Mundhygiene bleiben die Füllungen länger schön.

Keramik

Die dentale Keramik wird heute immer öfter zur Herstellung von ästhetischem Zahnersatz eingesetzt. Keramik ähnelt optisch der natürlichen Zahnsubstanz, da sie eine hohe Lichtdurchlässigkeit und eine zahnähnliche Farbe hat. Weitere Vorteile der Keramik sind die hohe Festigkeit im Vergleich zu Komposit und die gute biologische Verträglichkeit. Keramik ist chemisch inert, reagiert also nicht beziehungsweise kaum. Ihre heutigen Einsatzbereiche sind Einlagefüllungen (Inlays), Kuppelfüllungen (Onlays), Teilkronen, Frontzahnschalen bei Verfärbungen oder Formproblemen (Veneers), Kronen und Brücken.

Mit dem Ziel, hohe Ästhetik mit guter Langzeitstabilität zu verbinden, sind inzwischen verschiedene Arten von Keramiken für unterschiedliche Einsatzbereiche entwickelt worden.

Inlays / Overlays / Teilkronen

Keramik-Inlays, -Overlays und -Teilkronen werden meist im zahntechnischen Labor hergestellt, nachdem die Zähne entsprechend klinisch vorbereitet wurden und ein Abdruck erfolgt ist. Neuere computergestützte Techniken (CAD/CAM, siehe unten) ermöglichen zunehmend auch eine Fertigung der Versorgung direkt am Patientenstuhl. Keramische Inlays, Overlays und Teilkronen werden nach entsprechender Vorbehandlung der Zahnsubstanz mit klebenden (adhäsiven) Kunststoffzementen an der Zahnsubstanz (Schmelz/Dentin) befestigt und gewinnen so zusätzlich an Stabilität.

Veneers

Ein Veneer ist eine hauchdünne, lichtdurchlässige Keramikschale, mit der minimal-invasiv Zähne mit Farb- oder Formproblemen verschönert werden können. Veneers kommen vor allem im Frontzahnbereich zum Einsatz und werden ebenfalls mit klebenden Zementen an der Zahnsubstanz, meist am Zahnschmelz, befestigt. Mit Veneers können auch leichte Zahnfehlstellungen und kleine Zahnlücken korrigiert werden.

Kronen und Brücken

Keramikkronen und Brücken werden im zahntechnischen Labor hergestellt. Hierfür kommen heute ebenfalls zunehmend computergestützte Herstellungsverfahren zum Einsatz. Welche Keramik für Kronen gewählt wird, ist abhängig von den ästhetischen Anforderungen und der zu erwartenden Belastung. Bei hohen ästhetischen Ansprüchen kommen in der Regel Glaskeramiken zum Einsatz.

Rekonstruktionen aus Keramik werden an der Zahnsubstanz adhäsiv befestigt, das heisst mit speziellen Klebezementen geklebt.

CAD/CAM (computer aided design, computer aided manufacturing)

Wie bereits erwähnt stehen heute zunehmend computergestützte Verfahren zur Herstellung keramischer Rekonstruktionen zur Verfügung, welche die Herstellung des keramischen Zahnersatzes entweder direkt am Patientenstuhl oder im Dentallabor ermöglichen. Die Fertigung direkt in der Zahnarztpraxis eröffnet die Möglichkeit, massgefertigte, biokompatible, metallfreie und zahnfarbene Restaurationen aus hochwertiger, dauerhafter Keramik – Inlays, Onlays, Teilkronen, Veneers sowie Kronen für den Front- und Seitenzahnbereich – in einer einzigen Behandlungssitzung herzustellen und einzusetzen. Hierfür macht der Zahnarzt mit einem optischen Scanner innert weniger Minuten eine dreidimensionale Digitalaufnahme der zu behandelnden Kieferregion. Anschliessend wird am Bildschirm die Rekonstruktion konstruiert (CAD), welche mit einer Schleifeinheit vollautomatisch in wenigen Minuten aus einem vorgefertigten Keramikblock herausgeschliffen wird (CAM). Der Zahnarzt kann die Restauration danach sofort anpassen und einsetzen.

Aufwändigere Konstruktionen wie Brücken und ästhetisch anspruchsvolle Arbeiten werden nach wie vor im zahntechnischen Labor hergestellt. Im zahntechnischen Labor werden Herstellungsverfahren, die in der Praxis nicht möglich sind, angewendet. Damit werden hervorragende ästhetische Resultate erzielt.

Gold

Gold gilt nach wie vor als eines der besten Füllungsmaterialien. Goldfüllungen sind sehr dauerhaft und gewebefreundlich. Allerdings ist das Edelmetall nicht zahnfarben und eine Goldfüllung wegen der aufwändigen Verarbeitung teuer. Deshalb wird dieses Füllungsmaterial praktisch nicht mehr verwendet. Heute werden in solchen Fällen Keramik Restaurationen eingesetzt.

Amalgam

Amalgam wird aufgrund der Materialzusammensetzung (Quecksilber) und der Ästhetik nicht mehr verwendet. Sollten Amalgamfüllungen ersetzt werden müssen, geschieht dies durch Komposit-Füllungen oder Keramik-Inlays.

Behandlungsmethoden

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